ME/CFS: Meine Erfahrungen mit Paxlovid

Da ich in einigen Facebook-Gruppen erwähnt habe, dass mir das Covid19-Medikament extrem auch bei ME/CFS geholfen hat, erreichen mich nun immer wieder Fragen dazu. Deshalb habe ich diesen Blogbeitrag geschrieben, um meine persönlichen Erfahrungen zusammenzufassen. Beachte bitte: es ist genau das, was ich schreibe, meine persönliche Erfahrung. Kein Heilsversprechen, kein medizinischer Ratschlag, sondern nur, wie ich die Einnahme von Paxlovid und die nach 8 Monaten immer noch andauernde Wirkung erfahren habe.

ME/CFS – meine Geschichte in Kurzform

Ich kann leider nicht genau sagen, wann ich ME/CFS bekommen habe. Eine längere Beschreibung meines Weges zur Diagnose findest du hier in diesem Blogbeitrag:
https://www.julia-stueber.de/mein-weg-zur-diagnose-me-cfs/

In aller Kürze: der Verdacht kam im April 2022 auf, im September 2022 hatte ich dann die Diagnose. Seitdem habe ich mit Pacing, Nahrungsergänzungsmitteln, Schlafhygiene und einigen anderen Dingen eine gewisse Verbesserung erreicht, bis ich dann im Januar 2023 einen kleinen Infekt hatte, der mich wieder etwas runtergerissen hat.

Und dann kam Corona

Im Februar 2023 dann der Schock: zuerst bekam mein Sohnemann Corona, ein Tag später kam mein Mann auf die Intensivstation mit Corona und Lungenversagen, wiederum ein Tag später war dann auch mein Test positiv. Die Ärztin auf der Intensivstation gab uns den Tipp, dass ich wie mein Mann auch Paxlovid verschreiben bekommen sollte, zum einen wegen meiner Vorerkrankungen (vor allem Asthma), zum anderen auch, weil ich mich ja irgendwie noch um unser Kind kümmern musste. Also rief ich den kassenärztlichen Notdienst an, da es schon nach 17 Uhr geworden war. Die erkannten meine missliche Lage und dass ich nicht mal eben 30 Minuten bis zur Notfall-Praxis fahren konnte. Stattdessen schickten Sie einen Arzt vorbei, der um 20 Uhr bei uns ankam und sofort das Paxlovid verschrieb. Am nächsten Tag hatte ich das Glück, die letzte Packung in unserer Dorfapotheke erhalten zu können. 

Ich war natürlich in großer Sorge, denn ich befürchtete, dass Corona mich jetzt beim ME/CFS endgültig herunterziehen würde. Und wie würde ich dann mein Kind und mich versorgen können? Da wir beide Zöliakie haben, können wir z. B. auch nicht einfach uns Pizza oder ähnliches bestellen. Doch die Sorge stellte sich als unbegründet heraus.

Die Einnahme von Paxlovid

Also nahm ich die erste Dosis Paxlovid und fügte mich in mein Schicksal. Der Sohnemann und ich kuschelten uns auf dem Sofa ein und warteten darauf, uns richtig mies zu fühlen. Nur dass das bei mir nicht passierte! Im Gegenteil! Plötzlich fing ich an, die Küche aufzuräumen! Und die Treppen im Haus hoch und runter zu laufen – schneller, als ich es die ganzen letzten 12 Monate nicht getan hatte. Ich fing an, die Küchenschränke auszuwischen und auszumisten. Mein Sohn schaute mich immer nur aus großen Augen an, wie ich plötzlich immer aktiver wurde – ihm ging es mit Corona leider nicht wirklich gut. 

Was ist Paxlovid überhaupt?

Ich fing an zu recherchieren, weil mir mein Verhalten wirklich merkwürdig vorkam. Paxlovid ist ein antivirales Medikament zur Behandlung von COVID-19. Es wurde im Dezember 2021 von der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) zugelassen und ist das erste antivirale Medikament, das zur Behandlung von COVID-19 zugelassen wurde. Paxlovid ist eine Kombination aus den Wirkstoffen Nirmatrelvir und Ritonavir.

Nirmatrelvir ist ein Protease-Inhibitor. Das heißt, es hemmt die Vermehrung des Virus in infizierten Zellen. Ritonavir hingegen ist ein Booster-Medikament, das die Konzentration von Nirmatrelvir im Blut erhöht und dadurch die Wirksamkeit von Paxlovid verbessert.

Warum kann Paxlovid bei ME/CFS helfen?

ME/CFS ist eine chronische Erkrankung, die oft durch eine Virusinfektion ausgelöst wird. Ich kann das bei mir leider nicht mehr nachvollziehen, da ich es wahrscheinlich seit 2010 oder sogar schon vorher in einer milden habe und es sich seit März/April 2022 durch zwei Infekte auf Bell 40 verschlechtert hat. 

Laienhaft ausgedrückt, killt Paxlovid so viele Viren wie nur möglich im Körper. Und anscheinend hat es genau das Virus getroffen, was bei mir für ME/CFS verantwortlich war. 

Hilft Paxlovid immer bei ME/CFS?

In diversen Gruppen las ich, dass es ME/CFS-Betroffene gab, bei denen ME/CFS nach der Einnahme von Paxlovid endgültig und nachhaltig verschwunden war. Andere berichteten von gravierenden Verbesserungen, die manchmal nur eine Woche anhielten und bei anderen seitdem keine Verschlimmerung mehr vorkam. Andere wiederum merkten keine Verbesserung des ME/CFS. Es scheint also wie bei so vielen Lösungs- und Heilungsansätzen von ME/CFS zu sein: was dem einen hilft, bewirkt beim anderen gar nichts.

Wie geht es mir? Stand November 2023

Gesundheitlich ging es bei mir lange Zeit bergauf, und das, obwohl wir als Familie seit Corona im Dauerstress sind. Mein Göttergatte war mehrere Monate im Krankenhaus und in der Reha, was mich natürlich psychisch und physisch sehr belastet hat. 

Seit er wieder zuhause ist, ging es mir sehr langsam und schleichend wieder schlechter. Deshalb habe ich jetzt mit den Nikotinpflastern angefangen, die Dr. Leitzke im Moment online mit der ME/CFS-Community testet. Hier das grundlegende Video von ihm, ein Blogbeitrag von mir folgt noch!
https://youtu.be/MI-72BxDa00?si=Kvb8H_dnp06J2EFE

Was bedeutet das für dich?

Ganz ehrlich: ich kann es dir nicht sagen. Wenn du ME/CFS hast und dich mit Covid19 ansteckst, solltest du versuchen, Paxlovid zu bekommen. Denn vielleicht hast du Glück, dass es eben auch gegen ME/CFS hilft. Ich befürchte, anders ist im Moment nicht an Paxlovid heranzukommen, aber das musst du mit deinem Arzt klären. 

Hier die Studie, die im Moment läuft, Ergebnisse konnte ich noch keine finden. Falls ich auf mehr stoße, aktualisiere ich den Beitrag!
https://solvecfs.org/recover-study-of-paxlovid-to-treat-long-covid-begins-january-2023-has-implications-for-me-cfs/


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