Was bei mir PEM auslöst – oft sind es die kleinen Dinge

Was bei mir PEM auslöst – oft sind es die kleinen Dinge

PEM ist das Leitsymptom von ME/CFS. In dieser Blogreihe schreibe ich über die verschiedenen Aspekte von PEM und meinem persönlichen Erleben als „mild“ Betroffene davon. Doch selbst bei dieser „milden“ Form – die alles andere als mild ist, sind es nicht immer große Belastungen, die mich in eine PEM bringen. Oft reicht schon ein „ganz normaler“ Tag – einer, der für andere vollkommen harmlos ist. Für mich aber bedeuten diese Tage: Reizüberflutung, körperliche Anstrengung, emotionale Erschöpfung und damit das Risiko für PEM.

Typische Auslöser in meinem Alltag

Ich habe gelernt, auf vieles zu achten. Trotzdem passiert es immer wieder, dass ich mich überlaste. Besonders dann, wenn zu viele Kleinigkeiten zusammenkommen. Hier sind ein paar typische Auslöser für meine PEM:

  • 🧾 Mehrere Termine an einem Tag – z. B. morgens zur Arbeit, nachmittags zum Zahnarzt. Und dann noch Einkaufen gehen.
  • 🚗 Lange Autofahrten – vor allem mit Verkehr oder Stau, weil ich nicht abschalten kann.
  • 📅 2–3 Tage hintereinander mit Verpflichtungen – selbst wenn es „nur“ kleine Erledigungen sind.
  • 🗣️ Gespräche mit hoher Konzentration – z. B. Besprechungen, wichtige Telefonate oder Beratungsgespräche.
  • 🔊 Lärm und Reize – Einkaufszentren, Bahnhöfe, Menschenmengen.
  • 🎭 Emotionale Aufregung – auch positive! Freude, Lachen, Vorfreude – alles kann „zu viel“ sein. Deshalb vermeide ich zum Beispiel auch Konzerte, die ich früher so sehr geliebt habe. Die gute Stimmung ist einfach zu viel für mich.

Und manchmal ist es einfach:

  • Das falsche Timing.
  • Eine Kleinigkeit zu viel.
  • Ein „Das geht heute noch“ – obwohl mein Körper längst Nein sagt. So wie eben: ich dachte, ich könnte mal eben schnell durch’s Haus saugen. Nach der ersten Etage merkte ich aber: ups, das wird zu viel.

Das Tückische an diesen Auslösern

Ich spüre die Auswirkungen und auch die Warnzeichen mittlerweile relativ schnell. Doch obwohl ich es besser weiß, denke ich manchmal noch: „Heute ging es doch ganz gut!“ Und dann kommt die Quittung. Mein Körper fällt in sich zusammen. Ich werde schwach, habe Schmerzen, kann nicht mehr klar denken. Und dann ist es zu spät. Bei anderen Betroffenen können Stunden oder sogar Tage zwischen den Auslösern und den Auswirkungen liegen!

Was mir hilft

  • Ich plane möglichst nur einen Termin pro Tag.
  • Ich achte auf Pufferzeiten – vor allem vor und nach Belastungen. Z. B. möchte ich diesen Sonntag unbedingt zur Liegend-Demo nach Köln fahren und Montag darüber hier im Blog berichten. Also habe ich mir tatsächlich den Montag frei genommen.
  • Ich sage ab, wenn mein Körper Alarm schlägt – auch wenn mir das schwerfällt.
  • Und ich weiß: Nicht alles, was „eigentlich machbar“ aussieht, ist auch wirklich machbar.

Und trotzdem …

… passiert es. Weil das Leben nicht planbar ist.
Weil ich auch mal etwas Schönes erleben will.
Weil ich manchmal meine Warnzeichen ignoriere.
Weil ich Mensch bin.

Morgen geht’s weiter mit dem nächsten Beitrag:
„Wie ich merke, dass PEM droht – meine Warnzeichen“

💙
Julia

Alle Blogbeiträge dieser Reihe über PEM auf einen Blick:

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