Wenn der Körper Nein sagt – Pläne ändern, Prioritäten behalten

Wenn der Körper Nein sagt – Pläne ändern, Prioritäten behalten

Letzte Woche wollte ich eigentlich in die Chagall-Ausstellung nach Düsseldorf gehen. Ich war extra etwas früher losgefahren und freute mich sehr auf ein bisschen Kunst. Doch als ich vor dem Museum ankam, sah ich eine endlose Schlange in der Eingangshalle. Eine Dame erklärte mir, dass die Wartezeit mindestens 40 Minuten betragen würde. In diesem Moment wurde mir klar: Das plus der anschließende Museumsbesuch würden meine Grenzen aufgrund von ME/CFS sprengen.

Klar, ich hätte versuchen können, mir einen Hocker zu organisieren oder mich irgendwie durchzukämpfen. Aber ehrlich gesagt – die verbrauchte Luft, das ständige Aufstehen und Vorrücken, die Anstrengung des ganzen Tages – das wäre einfach zu viel für mich gewesen.

War ich traurig? Ja, für einen kurzen Moment schon. Aber nicht lange! Denn meine oberste Priorität ist und bleibt meine Gesundheit.

🎨 Wenn Plan A nicht funktioniert, gibt es immer Plan B

Statt mich zu ärgern oder mich durch die lange Wartezeit zu quälen, bin ich einfach eine U-Bahn-Station weiter zu Isabellas gefahren – eine glutenfreie Patisserie, von der ich wusste, wie gut die Sachen dort sind. Mein Eintrittsgeld für das Museum habe ich einfach in köstliche Zimtschnecken, Baguette und Croissants investiert – und die waren wirklich fantastisch!

Das K20-Museum in Düsseldorf
Das K20-Museum in Düsseldorf

Anschließend bin ich in meinem eigenen Schneckentempo durch das japanische Viertel geschlendert, habe die Atmosphäre genossen und bin entspannt wieder heimgefahren – auch wenn ich am Kölner Hauptbahnhof noch in das übliche Chaos an Gleis 10 geraten bin.

Das Ergebnis? Weder an dem Abend noch am nächsten Morgen bin ich gecrasht. Mission erfolgreich!

🌟 Die Kunst des flexiblen Planens

Diese Erfahrung hat mir wieder einmal gezeigt, wie wichtig es ist, flexibel zu bleiben und unsere Pläne an unsere aktuellen Möglichkeiten anzupassen – ohne Schuldgefühle oder das Gefühl des Versagens.

Hier sind einige Strategien, die mir beim flexiblen Planen helfen:

⚡ Plan A, B und C:
Ich überlege mir immer mehrere Optionen für einen Ausflug. So bin ich nicht enttäuscht, wenn die erste Wahl nicht klappt.

⚡ Die „Notbremse“ akzeptieren:
Manchmal sagt unser Körper einfach Nein – und das ist völlig in Ordnung. Es ist keine Schwäche, sondern Selbstfürsorge.

Die Notbremse

⚡ Spontane Alternativen finden:
Manchmal ergeben sich die schönsten Momente aus ungeplanten Wendungen. Die Zimtschnecken waren definitiv ein Highlight!

⚡ Kleine Siege feiern:
Dass ich nicht gecrasht bin, ist ein Erfolg, der mir genauso viel wert ist wie ein Museumsbesuch.

☕️ Die kleine Auszeit

Nimm dir fünf Minuten und überlege: Wann warst du das letzte Mal flexibel mit deinen Plänen? Welche Alternative hat sich als genauso schön oder sogar besser erwiesen als der ursprüngliche Plan?

💝 Praktische Umsetzung

✨ Erstelle dir eine „Plan B“-Liste mit alternativen Aktivitäten für verschiedene Energielevel

✨ Übe dich darin, „Nein“ zu sagen – auch zu deinen eigenen ursprünglichen Plänen

✨ Feiere bewusst die kleinen Siege: Nicht gecrasht zu sein ist ein Erfolg!

✨ Erinnere dich daran: Selbstfürsorge ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit

Manchmal führen uns die besten Umwege zu den schönsten Erfahrungen. Und manchmal ist das Wichtigste nicht das, was wir erleben, sondern wie wir auf uns selbst aufpassen.


Über die Autorin

Julia Stüber ist zertifizierte Health & Wellness Coach (CPD), Ernährungsberaterin und Autorin. Mit über 15 Jahren Erfahrung schreibt sie über chronische Erkrankungen, Ernährung, Selbstfürsorge und kreative Bewältigungsstrategien. Als selbst Betroffene von ME/CFS und Zöliakie verbindet sie persönliche Erfahrung mit fundiertem Fachwissen.
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